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Maya schaute Elina beruhigend an. „Es ist Zeit, noch einmal die Wolkentreppe zu besteigen“, sagte sie und legte Elina ermutigend eine Hand auf die Schulter. „Dort wirst du erfahren, in welcher Form du deine Bestimmung in der wirklichen Welt leben wirst.“

„Aber dazu müsste ich zum Waldhaus, nein, zum neuen Palast“, erwiderte Elina.

„Ja, und du kannst dort nun immer hin, wenn du nur willst. Du gehst einfach in die Lichtverbindung mit dem neuen Palast und es wird eine goldene Treppe vor dir erscheinen. Diese wird dich direkt in den neuen Palast führen“, erklärte Maya. „Schau, wie ich es mache!“ Maya schloss die Augen, stellte sich ihre eigene goldene Treppe vor und tat einen Schritt voran. Und plötzlich war sie verschwunden. Doch Elina war es erlaubt, zuzuschauen und sie konnte für einen ganz kurzen Moment erkennen, wie Maya in ihren eigenen goldenen Palast hinabstieg. Da merkte Elina, dass sie soeben von Idis einen starken Lichtstrahl zugeschickt bekommen hatte, mit dessen Kraft sie in Mayas Herz blicken konnte.

„Danke, Idis, ich hatte mich schon gewundert, wie es kam, dass ich in Mayas Herz schauen konnte“, sagte sie.

„Ja, so fühlt es sich an, jetzt weißt du es“, erwiderte Idis lächelnd.

So plötzlich, wie sie verschwunden war, war Maya wieder da und wandte sich an Elina. „Nun kannst du selbst in deinen goldenen Palast hinabsteigen und du weißt ja, wie es dann zur Wolkentreppe geht.“

„Ja, das stimmt“, erwiderte Elina und erinnerte sich daran, wie sie das erste Mal völlig ratlos an der Weggablung gestanden und überlegt hatte, in welche Richtung es nun gehen sollte, und wie dann der kleine rote Vogel im goldenen Herzen aufgetaucht war, um ihr den Weg zu weisen. Also stellte sie sich nun auch ihre goldene Treppe vor und setzte an, hinabzusteigen. Und da stand sie bereits inmitten ihres eigenen Palastes, der früher einmal das Waldhaus gewesen war.

„Achte auf den Satz, der dir in der weißen Welt mitgeteilt wird!“, rief Idis ihr nach. „Dieser wird die Grundlage sein, auf der alles weitere aufgebaut wird.“ Elina konnte Idis Worte gerade noch aus der Ferne vernehmen und es kam ihr fast so vor, als hörte sie diese Worte aus sich selbst emporsteigen. „Es ist seltsam“, dachte sie, „So ganz allein in meinem Palast, ohne Idis …“ Aber genau in diesem Moment traf sie einen Entschluss. „Es ist jetzt mein ganz eigener Palast, mein eigenes Reich, aus welchem ich schöpfen werde, wann und wie ich will!“

Diese Erkenntnis löste ein befreites und gutes Gefühl in ihrer Brust aus und gab ihr Kraft für den weiteren Weg.

Sie ging durch die Hauptpforte hinaus und den Waldweg entlang in Richtung Wolkentreppe. „Die Treppe sieht anders aus!“, stellte sie fest, als sie dort ankam. „Die Stufen sind breiter und tiefer geworden. Und die Wolken sind dichter als zuvor und beginnen bereits auf den untersten Stufen und scharen sich rasch nach oben um die Treppe. Das war letztes Mal doch nicht so.“

Elina ging nun auf die Treppe zu und blieb kurz vor dem Aufgang stehen. Sie erinnerte sich, dass sie das letzte Mal Elina retten sollte und wie sie die Treppe, die zuvor acht Ebenen gehabt hatte, plötzlich in fünf Ebenen erklommen hatte. „Wie wird es wohl dieses Mal sein?“, fragte sie sich und warf einen Blick hinauf in die dichten Wolken. „Was erwartet mich wohl?“

Bedächtig setzte sie einen Fuß auf die erste Stufe. Aber sobald sie dies getan hatte, erschien eine Schrift genau dort, wo sie ihren Fuß hingesetzt hatte. Dort stand: „Elina, Willkommen. Wenn du mich heute betrittst, wirst du für alles, was du von nun an tust, Verantwortung übernehmen müssen. Es gibt ab heute niemand anderen mehr, den du für das, was in deinem Leben passiert, verantwortlich machen kannst.

„Ich weiß“, dachte Elina und lächelte die Treppe an, „Das wurde mir bereits von den Frauen gesagt.“

Nun, bist du bereit, mit den Konsequenzen zu leben?“, hörte Elina die Treppe fragen.

Sie nahm sich einen Augenblick, um über diese Frage nachzudenken. „Welche Konsequenzen?“ Sie überlegte, was die Treppe ihr wohl damit sagen wollte.

Aber dann sagte sie einfach: „Ja, es wird schon alles gut gehen.“

Es erklang ein schallendes Lachen, welches sich über die ganze Treppe ausbreitete, so dass die Stufen und das Geländer zu schwanken und zu wackeln begannen.

„Das war nicht die Frage! Ich habe dich gefragt, ob du bereit bist, mit den Konsequenzen zu leben!“, fragte die Treppe ein weiteres Mal und die Frage erschien vor ihr auf einer der Treppenstufen.

„Auch wenn nicht alles gut geht?“, fragte Elina unsicher.

Sie schaute auf die Schrift, die sich nicht mehr veränderte und überlegte.

Schließlich nahm sie sich ein Herz. „Ja, das bin ich.“

Elina war einfach zu neugierig, als dass sie eine gegenteilige Antwort hätte aussprechen können. Ihre Neugier trieb sie, das Risiko einzugehen. Und sie wollte endlich die Treppe betreten, wissen, was dort oben auf sie wartete!

„Tritt ein“, stand nun da, und Elina ging Schritt für Schritt die Stufen empor.

Bereits nach einigen Stufen erschien wieder, wie bei den anderen Malen, eine Tür vor ihr und auf dieser stand das Wort „Welt“, wie beim ersten Mal. Auch alle weiteren Türen boten ihr ein ähnliches Bild, wie bei ihrem ersten Besuch.

Immer weiter und weiter, Tür um Tür, stieg sie empor.

Bis sie schließlich vor der vorletzten Tür mit der Aufschrift „Darum“ stehen blieb. Sie öffnete sie und da sah sie, wie der rote Vogel immer noch auf dem Gemälde saß und im Begriff war, aus dem Raum zu fliegen. Elina sah, wie Elina, wie sie sie in ihrem früheren Ich, Lena, gekannt hatte, ihre Augen öffnete, als ob sie aus einem tiefen Schlaf erwacht war. Diese Elina schaute dem roten Vogel nach, richtete sich schließlich auf und folgte dann dem roten Vogel, der zum bunten Haus flog. Er flog direkt in das bunte Haus hinein und Elina folgte ihm auch hierher. Und genau in dem Moment konnte Elina sehen, wie das bunte Haus sich mit dem Körper der früheren Elina verwob und da erkannte sie, dass die andere Variante von ihr ein Teil des Hauses geworden war.

Sie beobachtete gespannt, was dort vor sich ging, war fasziniert von den Veränderungen, die sich da vor ihren Augen zutrugen.

Schließlich aber stieg sie die letzten Stufen hinauf, wo sie ihre Botschaft empfangen sollte, den einen Satz, den Maya angekündigt hatte.

Da spürte sie, dass die andere Elina ihr folgte. Sie drehte sich um, doch konnte diese nirgends sehen. Doch hörte sie, wie diese Elina sagte: „Du bist die Vogelfrau Kreative Veränderin, das bunte Haus ist dein Körper, du hilfst noch unerlösten Vogelfrauen auf kreative Weise, Vogelfrauen zu werden und ihr Potenzial in die Welt zu bringen.“

„Ja!“ Elina spürte diese Botschaft tief in ihrem Herzen vibrieren, in ihrem Körper, in ihrem ganzen Sein.

Und dann war die Stimme der anderen Elina plötzlich verstummt und Elina spürte das kleine Heftchen mit der Aufschrift “Für die Kreative Veränderin” in der Tasche ihres Seelenkleides, welches sie die ganze Zeit über bei sich getragen hatte.

Sie holte es heraus und öffnete es. Und dort in der Mitte ihres Heftes entdeckte sie genau die Botschaft, die Elina ihr soeben mitgeteilt hatte.

„So etwas“, staunte Elina fasziniert. „Wie kam denn so plötzlich dieser Satz in mein Heft?“

Wieder in Gedanken versunken, stieg sie die Treppenstufen hinab. Erst da fiel ihr ein, dass sie Papili seit Längerem gar nicht mehr gesehen hatte. Es war weder im Palast noch irgendwo später bei ihr gewesen …

Langsam ging sie die Treppe weiter Stufe für Stufe hinab, und als sie unten ankam, wartete Papili am unteren Treppengeländer auf sie.

„Piep!“, rief es und Elina lächelte es erfreut an. „Ich dachte, dich gibt es gar nicht mehr!“

„Piep“, machte der kleine Vogel vergnügt und flog auf Elinas Schulter.

Und schon im nächsten Augenblick befand sie sich wieder am großen Tisch in der Runde ihrer Seelenschwestern.

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Anna Breitenöder,
Brand Empoweress

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