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Lena betrat als Erste den Palast. Sie war verzaubert von seiner Schönheit und Pracht. Aber kaum war sie in die Eingangshalle getreten, fiel ihr Blick auf eine große goldverzierte Tür, gleich rechts gegenüber der Eingangspforte. Sie ging voraus zu dieser Tür und Idis folgte ihr. Auf Lenas fragenden Blick, nickte Idis ihr aufmunternd zu und kaum hatte Lena den Türknauf berührt, sprang diese auch schon auf. Vor den Frauen und Papili lag nun eine große bunt verzierte Halle in deren Wände Edelsteine eingefasst waren. Von irgendwo erklang eine leise Musik, die ihr in gewisser Weise vertraut war. Sie traten ein.

Als sie weiter in den Raum vordrangen, bemerkte Lena, dass die Wände voller Bilder waren, fast wie in einer Galerie. Und da flog Papili von Lenas Schulter hin zum ersten Bild in der Reihe rechts von ihnen. Lena folgte Papili entschlossen zu diesem von ihm erwählten Bild. Ihr Blick wurde ungläubig, als sie erkannte, was das Bild zeigte. „Woher kommt dieses Bild? Das bin ja ich als kleines Mädchen! Ich dachte, es gäbe gar keine Bilder mehr von mir!“

„Doch, es gibt viele Bilder von dir. Wenn du es genau nimmst, dann gibt es sogar mehrere Tausend Bilder aus jeder einzelnen Sekunde deines bisherigen Lebens von dir“, erklärte Idis. „Diese Bilder hier hat der Palast ausgesucht, weil sie dein Potenzial erkennen lassen“, fügte sie hinzu und schaute verheißungsvoll. „Nun gehe zu jedem Bild und nimm den Edelstein darunter weg, der zu dem Potenzial gehört, welches du in dem jeweiligen Bild erkennen kannst. Sobald du dich für einen Stein entschieden hast, wird dieser in Sephora erleuchten. Ja, und du brauchst nichts weiter zu tun, als die jeweiligen Steine gedanklich auszuwählen. Sie werden dann einfach nur aus der Auswahl unter deinem Bild verschwinden. Hm … und sollte das Potenzial, das du intuitiv erkennst, nicht dabei sein, kannst du es dazulegen, denn unter jedem Bild befinden sich auch unbenannte Steine, welchen du einen Namen geben darfst.“

Lena trat näher an das erste Bild heran. Es zeigte sie im Alter von ungefähr neun Jahren, wie sie in einem Bärenkostüm mit einer Prinzessinnenkrone auf dem Kopf posierte. Sie schaute das Bild lange an. Dann begutachtete sie die verschiedenen Steine mit den einzelnen Potenzialen. Intuitiv zog es sie zum Stein “Erfinderin”, denn das Foto zeigte ein Mädchen, das sich als Bärenkönigin selbst neu erfunden hatte. Mit diesem Stein spürte sie die größte Verbindung. Lena bemerkte, wie ein hellroter Stein unter dem Bild kurz aufleuchtete und dann verschwand.

„Nun frage Papili was es denkt“, sagte Idis an Lenas Seite und Papili piepte ganz kurz und schaute Lena etwas frech aber auch aufmunternd an. Lena spürte, dass sie zusammen mit dem Piepen auch ein bestimmtes Gefühl wahrnahm und sie schaute wieder auf die Steine. Sofort leuchtete ein kleiner dunkelvioletter Stein kurz auf. Dieser Stein war der Stein der Geschichtenerzählerin, das wusste Lena sofort. Sie schaute wieder auf ihr Bild. Ja, tatsächlich, dieses Mädchen stand da, als würde es dem Betrachter die Geschichte der stolzen Bärin erzählen, die gerade zur Königin gekrönt worden war. Diese Bärenkönigin stand nicht nur einfach so da, nein, sie hatte eine würdevolle Haltung eingenommen und erzählte eine aufregende Geschichte! Und augenblicklich verschwand auch der dunkelviolette Stein.

Vor ihrem inneren Auge sah Idis, wie in Sephoras Flügeln eine wunderschöne dunkelviolett schimmernde Feder aufleuchtete und sie nickte Lena in Gedanken anerkennend zu.

In diesem Moment brach auch ein winzig kleiner Spalt in einem der geschlossenen Fenster auf und ein kleiner violetter Schmetterling, der viele Jahre im Inneren des Fensters gewartet hatte, fand plötzlich seinen lang ersehnten Weg nach Draußen. Er flog hinaus in den grünen surrenden Wald ins Sonnenlicht!

Mittlerweile war Papili auf ein zweites Bild geflogen und Lena war hinterhergelaufen. Dieses zeigte Lena in einer Ballettstunde, wie sie gerade eine anmutige Bewegung vorführte. „Hm, das ist ja klar“, dachte Lena, „Ich bin eine Tänzerin.“ Aber kein Stein leuchtete auf. Nicht einmal einer, der keine Beschreibung hatte. Wieder piepte Papili leise, aber bestimmt und Lena betrachtete das Bild noch einmal etwas genauer. Da fiel ihr auf, dass sie als Einzige ein weiß-silbernes Ballettkostüm trug, all die anderen trugen jedoch ein Blaues. „Ich erinnere mich“, fiel es Lena ein, „Ich mochte damals kein Blau. Ich mochte Weiß und Silber und ich weigerte mich, das Blaue zu tragen.“ Sie lächelte bei dieser Erinnerung und dann erinnerte sie sich noch daran, dass sie Riesenschimpfe von der Lehrerin bekommen hatte, als sie mit ihrem weiß-silbernen Kostüm zum Fototermin erschienen war. Doch die Lehrerin konnte nichts machen und so wurde das Foto trotz des sehr eigensinnigen Kostüms gemacht. Lena schaute auf die Steine und Papili piepte ein weiteres Mal. Da wusste Lena plötzlich, „Ich bin einzigartig!“ und sofort leuchtete ein hellweißer Stein auf und strahlte in allen Farben des Regenbogens, bevor auch er verschwand.

Idis sah, dass Sephora kurz von einem strahlend hellen Glanz umgeben war.

Dann ging Lena weiter von Bild zu Bild und immer wieder entdeckte sie in den so verschiedenen Bildern ein Potenzial nach dem anderen und eine Eigenschaft nach der anderen. Und sie fühlte sich immer erfüllter und strahlender.

Als Lena alle Bilder betrachtet und die zugehörigen Steine sich in Sephoras Federn verwandelt hatten, gingen sie wieder hinaus in die große Eingangshalle.

„Was nun?“, fragte Lena atemlos und strahlend vor Freude ihren kleinen Papili. Papili schaute kurz im Raum herum und flog dann ganz hoch in die Kuppel der Eingangshalle empor,  holte einen kleinen goldenen Schlüssel aus einer dort befindlichen Ritze hervor und kam wieder herunter.

„Er muss irgendwo in den Kuppelverzierungen gelegen haben, aber woher kennt Papili solche Verstecke?“, fragte sich Lena, als sie den Schlüssel vorsichtig aus Papilis Schnabel nahm. Jedoch vergaß sie ihren Gedanken und Idis und sie folgten Papili in Richtung einer Treppe, die hinab in den Keller führte…

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